Gesellschaftliche Weiterentwicklung

06.11.2016

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Ohne Eigeninitiative und zusätzliches Lehr- und Lernangebot droht vorhandenes, menschliches Potential unentdeckt zu bleiben. Kärnten setzt daher auf den Aufbau des »educational lab«. Um die Tendenz der Abwanderung in Kärnten zu drosseln und das Gespräch über den Gartenzaun hinweg zu fördern.

Mit dem »educational lab« entwickelt man derzeit In Kärnten eine andere Form der Weitergabe von Wissen. Als offenes Forschungslabor installiert, soll das »educational lab« ständiges Weiterlernen fördern und das Interesse für technische Entwicklungen wecken. Entrepreneurship, kulturelle und sprachliche Internationalität sollen nicht nur vermittelt, sondern gelebt werden. 

Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik – abgekürzt MINT – seien die Zukunft. Aber Schülerinnen und Schüler erscheinen diese Fächer oft als sperrig und kompliziert. Der Reiz dieser Disziplinen bleibt ihnen oft verborgen. Zu Unrecht, meinen die Akteure im »educational lab«. Diese Auffassung zu revidieren, das ist eine der Herausforderung, die sie sich offiziell seit November 2016 im »Lakeside Science & Technology Park« stellen. Mit viel Phantasie und Engagement.

Vier Initiativen setzen den Anfang

»NaWiMix«: Der naturwissenschaftlicher Lerngarten für Lehrende und Lernende der Pädagogischen Hochschule Kärnten mit ihren Klassen wurde im November 2016 offiziell eröffnet.

»Bildungskooperation Kärnten«: der außerschulische Lernort mit moderner Infrastruktur. Die vertiefende und experimentierende Arbeit mit Schulklassen oder Neigungsgruppen startet im Dezember 2016.

»SmartLab«: das  offene Fabrikationslabor für Studierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Entrepreneure und Interessierte wird voraussichtlich ab März 2017 eingerichtet.

»Innovation Spirit an Entrepreneurship Lab« (INSPIRE): der permanente Experimentierraum für Schülerinnen und Schüler, Studierende und Start-ups.

Weiterführende Informationen zu »educational lab«

Die Gretchenfrage

Eine wesentliche Frage lautet: Wie soll das Lernen in Zukunft gelehrt und erlernt werden?  Die Antwort wird derzeit auch in Kärnten noch gesucht. Aber man redet nicht nur, sondern arbeitet bereits ganz konkret an Lösungen für dieses gesellschaftlich relevante Problem.

Zugegeben, die Frage ist nicht neu, aber sie ist bis heute unbeantwortet. Bereits in den 1960er Jahren gab es vergleichbare Diskussionen. Ein interessantes Dokument dazu ist der Robbins Report zur Hochschulbildung. Vor kurzem nahmen englische Wissenschaftler diesen Report wieder zur Hand. Darin findet sich zum Beispiel die Vision, dass in Zukunft jeder – vom Großvater bis zum Enkelkind – am Spielplatz darüber Bescheid weiß, was in den Universitäten gesprochen und gelehrt wird. 50 Jahre später ist man davon noch immer weit entfernt. Die Autoren von »Robbins Rebooted« kamen zum Schluss, dass man heute zwar Institutionen zur Verfügung habe, um die Gesellschaft auf die Maschinen vorzubereiten, aber noch immer kein System, um das Wissen zu verteilen.  Was fehle sei weiterhin die Bereitschaft zur Kooperation, zur Zusammenarbeit.

Weiterführende Literatur

Liam Byrne, Robbins Rebooted, How We Earn Our Way in the Second Machine Age. The Social Market Foundation, 8/2014, pdf

Dagstuhl-Erklärung: Bildung in der digitalen vernetzten Welt, 2/2016, pdf

06.11.2016

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